Leider empfinden viele Mütter die Empfehlung als Widerspruch, Kinder möglichst lange voll zu stillen, das Kind danach aber wieder alleine ins Babybett zu legen. Forscher, die den plötzlichen Kindstods untersuchen (SIDS: Sudden Infant Death Syndrom), raten, das Baby nach dem Stillen nachts wieder in sein Bett zurückzulegen. In der Praxis gerade für über-fürsorgliche Mütter, oft ein schwieriges Unterfangen.
Für viele Mütter ist die nicht machbar, da diese während des Stillens einschlafen. Auch suchen manche Babys gerade nachts die körperliche Nähe zu ihrer Mutter und sind unruhig, wenn sie allein in ihrem Bettchen liegen. Aus Angst, ihr Neugeborenes im Elternbett zu gefährden, stillen manche Mütter nachts weniger oder gar nicht. Andere setzen sich dazu auf die Couch oder in den Sessel.
Wenn die Gefahr besteht, dass die Mutter beim Stillen einschläft, sollte dies unterlassen werden, da das Kind dann aus ihrem Arm gleiten kann. Diese Gefahr ist um ein vielfaches höher als der plötzliche Kindstod. Tatsächlich ist die Datenlage über das Kindstod-Risiko im Elternbett keineswegs sicher. Viele SIDS-Fälle, auf die sich aktuelle Forschungen, stammen aus den Achtzigern und Neunzigern. In dieser Zeit war die Aufklärung über eine sichere Schlafumgebung im Elternbett noch nicht soweit.
Auch wurde offenbar das Thema Drogen und Alkohol bei den Müttern nicht beachtet. Unicef Großbritannien kritisierte, dass bei vielen Studien die Daten über Drogenkonsum der Eltern nur gering bewertet wurden. Mehrere Studien enthielten überhaupt keine Zahlen zum Alkoholkonsum der Eltern. Wiederum zeigen viele Untersuchungen, dass Drogenkonsum durchaus einen nennenswerten Einfluss auf den plötzlichen Kindstod im Elternbett hat. In Analysen von SIDS-Fällen im Elternbett in Alaska stellte sich heraus, dass die Eltern in 99 Prozent der Fälle entweder geraucht oder Alkohol oder Drogen konsumiert hatten.
Wie sollen sich Eltern verhalten?
Die Forscher geben klar die Empfehlung, das Baby in einem eigenen Bett schlafen zu lassen. Nach Möglichkeit sollte der Säugling auch in einem separaten Zimmer übernachten. Zur Überwachung des Kindes eignen sich bereits einfache Babyphones, die im Handel erhältlich sind. Die Risiken der Strahlung sind untersucht. Auch wenn diese nicht gänzlich unbedenklich sind, kann ein Babyfone eingesetzt werden. Hier raten die Experten, das Babyfone in einem deutlichen Abstand zum Kopf des Babys aufzustellen. Weiten von 50 Zentimeter bieten bereits eine deutliche Strahlenreduzierung. Auch kann das Babyfone am Fußende aufgestellt werden.